Hermelin Stefan Linder
Artenschutz

Wiesellandschaft Glarus

Projektdauer: 01.01.2024 - 31.12.2027
Hermelin und Mauswiesel halten als flinke Mäusejäger die Wühlmausbestände in Schach. 50 bis 100 Mäuse vertilgt eine Hermelinmutter mit sechs Jungen wöchentlich! Oft werden die Tiere aber vom Jäger zum Gejagten. Deshalb ist eine deckungsreiche Landschaft überlebenswichtig.

Im Projekt Wiesellandschaft 2024-2027 möchten wir gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten die Lebensräume von Hermelin und Mauswiesel in der Talebene von Glarus Nord und Glarus Mitte aufwerten und vernetzen. Ast- und Steinhaufen, Hecken, Rückzugsstreifen, naturnahe Waldränder und Bachufer fördern die beiden heimischen Wiesel und bieten vielen anderen Tieren wie Erdkröte oder Zauneidechse unentbehrlichen Lebensraum. 

Ein durchgehender Vernetzungskorridor mit Kernlebensräumen soll entstehen 

Die Talebene von Glarus Nord und Glarus Mitte eignet sich besonders für die Förderung von Strukturen für Hermelin und Mauswiesel, weil es die Verbindung zwischen der Linthebene und dem Alpenraum darstellt. Projektziel, auf Grundlage des Aktionsplans Wiesel Kanton Glarus, ist ein durchgehender Vernetzungskorridor zwischen Ennenda und Bilten. Die Kernlebensräume für die Jungenaufzucht sind die grösseren zusammenhängenden Dauerwiesen und -weiden. Hier ist genügend Nahrung, sprich Wühlmäuse, vorhanden. Oft fehlen jedoch geeignete Verstecke und Wanderachsen, was dazu führt, dass Wiesel nicht überleben können. Die notwendigen Förderstrukturen lassen sich oft ohne aufwändige Anpassungen bei der Bewirtschaftung in die bisherige Landschaft einfügen. 

Ein idealer Wiesel-Lebensraum bietet eine Fülle von Verstecken, Jagdgebieten und Wanderachsen: 

  • Ast- und Steinhaufen werden als Verstecke und Kinderstuben genutzt. In einem Hohlraum unter Ästen oder Steinbrocken werden die Jungen aufgezogen. 

  • Krautsäume und Rückzugsstreifen bieten optimale Versteckmöglichkeiten vor Feinden im Jagdrevier und auf der Wanderschaft. Denn der kleine Jäger muss sich selbst vor Fuchs, Katze oder Bussard in Acht nehmen. 

  • Deckungsreiche Hecken und Gebüsche, naturnahe Gewässer oder aufgewertete Waldränder sind Vernetzungselemente, welchen Wieseln auf ihren ausgedehnten Streifzügen gerne folgen. Dem Hermelin-Männchen erleichtern sie im Frühling die weiträumige, oft gefahrvolle Suche nach Weibchen.

Saumsteifen mit Steinhaufen
Machen Sie mit!

Als Bewirtschafter, Land- oder Waldbesitzerin in Glarus Nord und Glarus Mitte können Sie wichtige Lebensräume für Wiesel erhalten oder neu anlegen. Wir unterstützen Sie beratend, finanziell und mit Manpower bei der Anlage von Strukturen.  

Beim Erstellen der Ast- und Steinhaufen und Pflanzen von Hecken sind wir zudem auf viele helfende Hände angewiesen. Falls Sie Lust haben sich aktiv im Projekt einzusetzen, dürfen Sie sich gerne melden. 

Möchten Sie mithelfen oder auf Ihrem eigenen Land Strukturen für Wiesel anlegen? Melden Sie sich bei uns: @email oder per Telefon auf 081 511 64 15 

Die Asthaufen ...

... sind mit einer Aufzuchtkammer versehen, so dass die Wieselmutter ein geeignetes Versteck für die Jungenaufzucht im Frühling vorfindet. In einem Kernlebensraum müssen mehrere solcher Asthaufen vorhanden sein.

Asthaufen Pro Natura Graubünden

Projektunterstützung

 

Dieses Projekt wird finanziell unterstützt durch:

den Kanton Glarus, Departement Bau und Umwelt, Abteilung Umweltschutz und Energie,

die Dr. Berthold Suhner-Stiftung für die Natur,

die Stotzer-Kästli-Stiftung und 

den Fonds Landschaft Schweiz (FLS).

Herzlichen Dank.

 

Weiterführende Informationen

Kontakt

Projektleitung:
Tobias Lusti
@email
081 511 64 15