Vielfältiges Programm im Kampagnenbüro
Biodiversität in der Schweiz – und im Glarnerland
An den Feierabend-Gesprächen, welche jeweils am Mittwochabend stattfinden, werden in Referaten und anschliessenden Gesprächen verschiedene Themen rund um die Biodiversität beleuchtet.
Der Biodiversität in der Schweiz geht es schlecht. Über 40% unserer Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Neben einem Überblick zum Zustand der Biodiversität in der Schweiz beleuchtete Martin Stützle, Präsident BirdLife Glarnerland, die Situation im Kanton an einzelnen Beispielen. So zeigte er, dass im Talgrund in den vergangenen 60 Jahren fast 20 Vogelarten ausgestorben sind. Unter anderem auch häufige Arten wie die Feldlerche oder der Gartenrotschwanz. Gründe dafür sind die Zerstörung vieler Lebensräume wie Obstgärten, Feucht- und Trockenwiesen durch das Siedlungswachstum und die Intensivierung der Landwirtschaft.
Die vieldiskutierte Frage der nötigen Flächen
Daniela Pauli, Leiterin Abteilung Lebensräume und Schutzgebiete bei BirdLife Schweiz, befasste sich am zweiten Feierabend-Gespräch mit der Frage der nötigen Flächen für den Schutz der Biodiversität. Trotz vieler Bemühungen konnte der Biodiversitätsverlust bis heute nicht gestoppt werden. Zu viele Flächen sind in den vergangenen 100 Jahren verloren gegangen. So sind zum Beispiel 95% der Blumenwiesen verschwunden. Die Wissenschaft ist sich einig, dass es für den Erhalt der Vielfalt wesentlich mehr Fläche braucht. Die Initiative selbst nennt keine Zahlen. Doch will sie Bund und Kantone dazu verpflichten, die erforderlichen Flächen zu sichern und die nötigen finanziellen Mittel für den Erhalt unserer Lebensgrundlage zur Verfügung zu stellen. Wichtig sind jedoch nicht nur die m2, über welche sich trefflich streiten lässt, sondern vor allem auch deren Qualität.
Die Initiative und der Glarner Wald
Ein funktionierender Schutzwald ist für viele Siedlungen in Gebirgsregionen lebensnotwendig. Der Wald ist besonders lokal auch eine Quelle von nachwachsenden Rohstoffen. Gleichzeitig bietet der Wald in der dicht besiedelten Schweiz einer grossen Zahl Pflanzen- und Tierarten naturnahen Lebensraum. Josef Senn von der WSL zeigte auf, dass die Initiative die Nutzung der Wälder nicht beeinträchtigt, sondern dass Schutz und Nutzung Hand in Hand gehen können.
Jeweils am Freitag heisst es dann «Film ab!»
Nach den Filmen rund um die Biodiversität diskutiert das Publikum die darin angesprochenen Themen und deren Bezug zum Glarnerland. Bisher wurden die Filme «Vogelperspektiven» von J. Adolph, «More than Honey» von M. Imhoof und «die Wiese – ein Paradies nebenan» von J. Haft gezeigt. In allen Filmen ging es um den Verlust von Artenvielfalt, die Eingriffe des Menschen in das Gleichgewicht der Natur und den zum Teil daraus resultierenden verheerenden Auswirkungen. Die Filme zeigen auf, dass nur eine Kehrtwende in der Agrarpolitik unsere Artenvielfalt und damit unsere Lebensgrundlage retten kann. Nötig sind neben dem Erhalt und der Neuschaffung von Flächen mit hoher Biodiversität auch mehr finanzielle Mittel, damit diese Aufgaben für die Allgemeinheit von der Landwirtschaft erbracht werden kann. Genau das sind auch die Ziele der Biodiversitätsinitiative.
Kampagnenbüro ist für Sie offen
Für die nächsten Wochen stehen weitere Feierabend-Gespräche und Filme auf dem Programm. Zudem ist das Kampagnenbüro an der Bankstrasse 30 in Glarus regelmässig geöffnet. Sie finden dort Fahnen und weitere Kampagnenmaterialien. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen rund um die Initiative. Kommen Sie vorbei.